FRAKTION: FDP fordert eine Nachnutzungskonzeption für die Underwood-Kaserne
FDP fordert eine Nachnutzungskonzeption für die Underwood-Kaserne
Mit den Worten „wir tragen die Entscheidung zur Unterbringung von Flüchtlingen in der Underwood Kaserne mit, wollen aber auch eine Zukunftsperspektive für den Standort“, kommentiert der ehemalige Stadtrat der Stadt Hanau und jetzige ehrenamtliche Kreisbeigeordnete, Dr. Ralf-Rainer Piesold, die Revitalisierung der Underwood-Kaserne zur Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine.
„Die FDP-Kreispolitik hat diesen Lösungsvorschlag für die Underwood-Kaserne schon vor einem Jahr in die öffentliche Debatte eingebracht. Wie nun mitgeteilt wurde, haben der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau unsere Idee aufgegriffen und gemeinsam die Kaserne für 3 Jahren von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BiMa) angemietet, um den hohen Bedarf an Unterbringungen für Flüchtlinge zu decken“ ergänzt der finanzpolitische Sprecher der FDP-Kreistagsfraktion, Kolja Saß.
Für die Liberalen steht fest, dass die Underwood-Kaserne, die erst 1985 erstbezogen worden ist und somit die jüngste unter den ehemaligen US-Kasernen, sehr gut für die Unterbringung von Flüchtlingen geeignet ist, insbesondere, weil sie heute vollkommen leer steht. Der Standort liegt ebenfalls günstig, da eine sehr gute Anbindung an das Straßenverkehrsnetz durch Anschluss an die L 3309, B 8 und B43a gegeben ist.
Die ehemalige Underwood-Kaserne liege in einem ruhigen Ort, wobei die umliegende Infrastruktur ausgesprochen gut und kinderfreundlich ist. So gibt es mit der Schule am Limes und der Eichendorff-Grundschule zwei Grundschulen und mit der Lindenauschule auch eine weiterführende Schule. Kindertagesstätten finden sich ebenfalls in der näheren Umgebung. Die Fläche der Anlage umfasst ca. 6,1 Hektar und der Gebäudebestand besteht aus einem technischen Bereich mit Tankstelle, Lager- und Fahrzeughallen, vollständig versiegelten Freiflächen, aber auch einen Verwaltungsbereich mit Unterkunfts- und Verwaltungsgebäuden, Kantine und Grünflächen zwischen diesen Gebäuden.
„Gleichzeitig sollte jedoch auch von vornherein feststehen, dass das Gelände nach der Investition und der Nutzung als Flüchtlingsunterkunft einer anderen Nutzung zugeführt werden muss. Auch im Sinne einer guten Integration kann es sich bei Flüchtlingsunterkünften dieser Größe immer nur um vorübergehende Lösungen handeln. Zudem leistet die Stadt Hanau in Sachen Flüchtlingsunterbringung schon viel. Das kann man insbesondere an der Sportsfield-Housing festmachen“, kommentiert Dr. Piesold.
Es liegt in der Tradition der Stadt Hanau, die schon 1993 Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien untergebracht hat. Die damals genutzte ehemalige Hessen-Homburg-Kaserne ist im Zuge der Landesgartenschau hin einer vielfältigen Nutzung umgewandelt worden. Für die Underwood-Kaserne sollte eine weitere Entwicklung nach den drei Jahren ebenfalls frühzeitig ins Auge gefasst werden.
„Wenn der 3jährige Vertrag über das Underwood-Gelände mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) ausläuft, wäre es traurig, wenn das Areal wieder ungenutzt stehen bleiben würde“, sehen Dr. Piesold und Kolja Saß insbesondere das Land Hessen in der Verantwortung: „Denkbar wäre das Potenzial der Liegenschaft für den Ausbau Hanaus als Bildungs- und Hochtechnologiestandort zu nutzen. Ebenso sinnvoll wäre es beispielsweise, mit der Ansiedelung von großen Rechenzentren in unmittelbarer Nähe zum Underwood-Areal, Synergieeffekte zu nutzen.“