FRAKTION: FDP informiert sich bei den StrassenEngeln

03.03.2019

Ein Platz für obdachlose Frauen

– FDP informiert sich bei dem Verein StrassenEngel e.V.

 

„Frau Assmann leistet mit ihren Mitarbeitern des Vereins Strassenengel einen außerordentlichen Beitrag für das Sozialsystem in Hanau,“ stellt der ehrenamtliche Kreisbeigeordnete und ehemalige Wirtschaftsdezernent der Stadt Hanau, Dr. Ralf-Rainer Piesold, fest.

„Die Leistung des gesamten Strassenengel-Teams kann man gar nicht hoch genug einschätzen, da der Verein kaum Unterstützung seitens des Main-Kinzig-Kreises oder der Stadt Hanau bekommt und so fast ausschließlich auf ehrenamtliche Arbeit und Privatunterstützungen angewiesen ist“, ergänzt der Fraktionsvorsitzenden der FDP im Kreistag, Kolja Saß.

Die beiden liberalen Kreispolitiker informieren sich ausführlich bei der „Chefin“ des Vereins, Sabine Assmann, über dessen Arbeit. „Das ist der schönste Bahnhof in Hanau“, sagte Frau Assmann zur Begrüßung und unterstreicht, dass die Renovierung mehr als 150.000,- € gekostet hat, die fast ausschließlich durch Sach- oder Geldspenden erbracht worden sind.

Frau Assmann unterstrich, dass es die Teamarbeit sei, die den Erfolg der StrassenEngel ausmache. Mit 12 ehrenamtlichen Helfern betreue der Verein täglich durchschnittliche 20 Obdachlose. Praktikanten mit Einschränkungen und benachteiligte Jugendliche leisten ebenfalls wichtige Dienste. Der Bahnhof gewähre Obdachlosen Schutz, man versorge sie hier und betreue die Menschen, die zeitweise ohne Dach über dem Kopf leben müssen.

Neben der Ausgabe von Speisen und der Bereitstellung von Notunterkünften, ist auch die medizinische Betreuung Tagesgeschäft. In diesem Zusammenhang lobte Assmann das Klinikum Hanau, von dem immer wieder Obdachlose medizinisch weitergehend versorgt werden. Manchmal geht die Betreuung der StrassenEngel sogar bis über den Tod hinaus, erzählt Sabine Assmann und erläutert, wie sie gerade Spenden eingesammelt hat, damit ein Obdachloser, der vor kurzem in Aschaffenburg bei einem Unfall umgekommen sei, in seiner Heimatstadt beerdigt werden kann. „Wir sind eine echte Gemeinschaft“, erzählt Assmann weiter, während ein ehemaliger Obdachloser ihr 20,- € in die Hand drückt. Er habe jetzt einen Job und wolle sich bedanken.

Frau Assmann hat noch größere Pläne. Es fehlt eine Unterkunft für obdachlose Frauen geben. So etwas möchte sie einrichten, damit insbesondere die Frauen der Straße nicht mehr schutzlos den Unwägbarkeiten der Witterung ausgesetzt seien. Das Thema obdachlose Frauen ist, laut Frau Assmann, indes grundsätzlich besonders brisant, da dies ein gesellschaftliches Tabu darstellt. Hier müsse dringend auch Aufklärungsarbeit geleistet werden.

Aktuell sucht der Verein Wohnungen für Obdachlose, erzählt Frau Assmann. Hierfür wirbt der Verein für die eigene Spendensammelaktion. Für Frau Assmann ist es recht interessant, dass die Stadt Hanau bei anderen Anlässen pro eingeworbenen Euro einen Euro dazugibt. Bei den StrassenEngeln ist dies bisher nicht der Fall. Daher möchte sie dies demnächst mal ansprechen.

Die beiden Liberalen, Saß und Piesold, sehen aber auch den Landkreis in der Pflicht hier unterstützend aktiv zu werden. „Wir werden das Thema in den entsprechenden Gremien thematisieren“, kündigt Dr. Piesold an.