Freie Demokraten sehen notwendige Veränderung in der Wirtschaftspolitik

Wirtschaftsförderung stärken, Gründer fördern – Freie Demokraten sehen notwendige Veränderung in der Wirtschaftspolitik

„Der Main-Kinzig-Kreis und seine Städte können leicht den Anschluss verlieren, wenn man nicht die Wirtschaftsförderung stärkt“, stellen der ehemalige Wirtschaftsdezernent der Stadt Hanau und das jetzige Kreisausschussmitglied, Dr. Ralf-Rainer Piesold (FDP), und der Kreisvorsitzende der FDP Main-Kinzig, Kolja Saß (FDP), gemeinsam fest.

Die Freien Demokraten fordern seit Jahren eine Stärkung der Wirtschaftsförderung im Main-Kinzig-Kreis. Saß und Piesold begrüßen daher den Antrag der CDU Kreistagsfraktion, eine neue Konzeption für die Wirtschaftsforderung und das Standortmarketing zu entwickeln.

„Für uns Liberalen ist dies jedoch kein Selbstzweck, denn im Vergleich mit den Landkreisen Aschaffenburg-Land und Offenbach-Land kann der Main-Kinzig-Kreis leicht den Anschluss verlieren“, stellt Dr. Piesold fest.

Aktuell erzielt insbesondere im Landkreis Offenbach-Land die Stadt Neu-Isenburg hohe Wachstumsraten, die auf die gute Arbeit der dortigen Wirtschaftsförderung zurückgeht. Die jüngste Initiative des Kreises, eine Zusammenarbeit mit der Frankfurt University of Applied Sciences u.a. im Bereich Logistik aufzubauen, zeigt, wie innovativ dieser Landkreis aufgestellt ist. Der Landkreis Aschaffenburg Land kann hingegen mit seiner Vorzeigestadt Alzenau bei den Unternehmensgründungen und Startups ein klares Plus gegenüber dem Main-Kinzig-Kreis aufzeigen.

„Die Anzahl der Gründungen in Alzenau ist deutlich höher als bei uns im Main-Kinzig-Kreis.  Ohne Gründungen werden aber wesentlich weniger innovative Unternehmen entstehen oder sich ansiedeln. Dadurch wiederum wird die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts deutlich geschwächt“, stellt Kolja Saß, selbst erfolgreicher Gründer im ehemaligen Hanauer Technologie und Gründerzentrum, fest.

„Durch die Ansiedlung des Fraunhofer Instituts in Hanau und Alzenau, durch die damaligen CDU-FDP-Regierungen in Wiesbaden und Bayern, die auf Initiative lokaler FDP-Politiker zurückgehen, würden aktuell neue Starts-Ups und Technologieunternehmen anziehen können, welche die Entwicklung des Main-Kinzig-Kreises deutlich voranbringen könnten. Hierfür ist jedoch eine gezielte Förderung dieser dringend von Nöten. Deshalb werden die Liberalen den Antrag der CDU um die Gründerförderung ergänzen“, erklärt Saß.

„Der Gründerpreis der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises war eine wirklich sinnvolle Einrichtung, da dadurch auch auf Gründer hingewiesen wurde und das Thema so ins öffentliche Bewusstsein rückte. Hier sollte der Kreis initiativ werden, damit dieser wieder vergeben werde, am besten für das gesamte Kreisgebiet“, stellt Saß fest.

„Auch die Frage, wie die Wirtschaftsförderung organisiert wird, ist nicht unerheblich. Leistungsstarke Wirtschaftsförderungen werden in der Regel als GmbH’s aufgestellt und bündeln meist mehrere Aufgabengebiete. So könnten Synergieeffekte erzielt werden. Deshalb sind wir für eine Integration des Standortmarketings und der Tourismusförderung unter dem Dach der Wirtschaftsförderung“, stellt Dr. Piesold fest, der das Fach jahrelang an einer Frankfurter Hochschule unterrichtet hat und Wirtschaftsförderungen bundesweit untersucht hat und ergänzt: „Man muss nicht nur nach Hamburg oder München schauen um festzustellen, dass gebündelte Organisationen effizienter sind.“

Falls die Stärkung der Wirtschaftsförderung keine Mehrheit im Kreistag erhält, muss damit gerechnet werden, dass sich auch die Gewerbesteuereinnahmen in den nächsten Jahren nicht mehr so positiv entwickeln werden. Schon jetzt kann man erkennen, dass sich diese im Main-Kinzig-Kreis nicht überall gleichmäßig gut entwickelt haben.

„Mit Dr. Piesold haben wir gerade das Gelände in Hanau besucht, auf dem im Jahre 2002 die Themoselect-Anlage entstehen sollte. Nach beinahe zwei Jahrzehnten liegt dieses wirtschaftlich interessante Gelände, das sich im Eigentum des Kreises befinden, noch immer brach. Dies ist nur ein Beispiel von vielen, das eindrucksvoll aufzeigt, dass die Wirtschaftsförderungen im Main-Kinzig-Kreis in den vergangenen Jahrzehnten leider eher nebenrangig behandelt wurde“, zeigt Kolja Saß die aktuellen Missstände auf und schließt hoffnungsvoll: „Wir haben die Hoffnung, dass wir gemeinsam mit dem neuen Landrat Stolz in diesem Bereich nun die für den Landkreis dringend notwendige Trendwende einleiten können.“