Pressemitteilung: „Keine Gründermentalität?“
Freie Demokraten fordern Gründerpreis
„Der Verzicht auf die Auslobung eines Gründerpreises seit mehr als zwei Jahren in Hanau ist ein Fehler und eine vertane Chance auf die Gründerkultur in der Stadt und im Main-Kinzig-Kreis hinzuweisen“, stellt der Kreisvorsitzende, Kolja Saß (FDP), enttäuscht fest und verbindet das mit einer deutlichen Kritik an der Unterstützung von Gründern. Wenn der Familienunternehmer Arend Oetker feststellt, dass es zurzeit „keine Gründermentalität“ mehr in Deutschland gebe, muss das als Warnsignal verstanden werden, meint der ehemalige Wirtschaftsdezernent der Stadt Hanau, Dr. Ralf-Rainer Piesold (FDP), gegen das man ein Zeichen setzen sollte. Um zu demonstrieren, dass es sehr wohl auch innovative Gründungen in Hanau und im Main-Kinzig-Kreis gebe, habe er damals mit dem Landrat den Gründerpreis der Stadt Hanau und des Main-Kinzig-Kreises ausgelobt. Dieser umfasste sowohl originäre neue Unternehmensgründungen als auch gelungene Unternehmensübergaben. Dr. Piesold betont, dass es nicht immer leicht war, die eingereichten Beiträge zu bewerten, aber es sei sehr spannend gewesen, die Ideen einer Öffentlichkeit zu präsentieren. Leider herrsche nun eine andere Auffassung bei den politisch Verantwortlichen in der Stadt Hanau und im Main-Kinzig-Kreis. Deshalb habe wohl der Oberbürgermeister Kaminsky und der Landrat Pipa, auf die Auslobung des Gründerpreises mit fadenescheinigen Behauptungen verzichtet. Das Argument, man könne den Gründerpreis nicht mehr aufgrund von Haushaltsrestriktionen finanzieren, sei in Anbetracht der Tatsache, dass der Gründerpreis der Stadt Hanau gerademal 5000,- € gekostet habe, wohl nur ein Scheinargument, wenn man noch zusätzlich bedenkt, dass der Oberbürgermeister bisher für das Stadtmarketing immer einen siebenstelligen Betrag angesetzt habe. Dabei betont Saß, dass gerade die Verbindung mit der Gründermesse, die u.a. von der IHK und der Kreishandwerkerschaft im Februar organisiert würde, und dem Gründerpreis früher eine gelungene Kombination gewesen sei, um auf das Gründerverhalten aufmerksam zu machen. Irritierend sei zudem noch, dass die Stadt Hanau auf ihrer Internetpräsenz für andere Gründerpreise Werbung mache. Das bedeute hoffentlich nicht, dass der Oberbürgermeister scheinbar den Wert des Gründerpreises erkenne aber für seine eigene Stadt keine potentiellen Kandidaten sehe, meint Saß.
Für Saß, der selbst sein Unternehmen in Hanau gegründet habe, und Dr. Piesold müsse man nur in andere Städte schauen, um festzustellen, welchen Stellenwert der Gründerpreis bei jungen Unternehmern habe. In Frankfurt würde ein solcher Preis seit Jahren ausgelobt. Auf der Internetpräsenz der Stadt Frankfurt werde den Existenzgründern ein breiter Raum zugstanden und man werbe bis Ende Februar für den Gründerpreis der Stadt Frankfurt 2016, der Preisgelder in Höhe von 30.000 € umfasst, mit dem Motto „Preis sucht Gründer“. Wenn nun zur gleichen Zeit in Hanau die Gründermesse stattfinde, sollte sowohl Herr Kaminsky als auch Herr Pipa erklären, warum man in Hanau keine 5000,- € mehr zur Verfügung habe. Vielleicht sei der Gründerpreis nur ein kleiner Baustein in der Wirtschaftsförderung, aber „die Gründer von heute sind die Steuerzahler von morgen, das habe der Wirtschaftsdezernent Markus Frank in Frankfurt offensichtlich erkannt und der Oberbürgermeister in Hanau noch nicht zur Kenntnis genommen“, stellt Dr. Piesold abschließend fest.