Variante VIII noch nicht vom Tisch

05.11.2017

Variante VIII noch nicht vom Tisch – Bahn kann keine Ausschlußargumente liefern
Beim Dialogforum Trassenführung Hanau-Würzburg/Fulda, dass am Dienstag in Gelnhausen stattfand, hat die Bahn der vorgeschlagenen Variante VIII, die unter anderem die Bündelung der neuen Bahngleise mit vorhandenen zwischen Gelnhausen-Haitz und Steinau vorsieht, schlechte Karten attestiert. Die genannten Argumente waren hierbei jedoch in keinem Fall endgültig und ausschließend. Offenkundig wird die Bahn von steigenden Kosten durch die Variante VIII gebremst, die beim Schutz der Bürgerinnen und Bürger sowie der Umwelt zusätzlich entstehen würden.

„Selbstverständlich ist die Bahn von der Variante VIII nicht begeistert. Neben dem deutlich höheren Planungsaufwand würden auch die Kosten ansteigen. Keine Frage. Doch sind diese Punkte angesichts der Tatsache, dass wir über eine Entscheidung sprechen, die unzählige Bürgerinnen und Bürger direkt und fundamental betrifft, nahezu irrelevant. Immerhin handelt es sich um eine Entscheidung für die Ewigkeit“, reagiert Kolja Saß, Fraktionsvorsitzender der FDP Main-Kinzig, auf die Aussagen der Bahn.

„Selbstverständlich sind wir uns darüber bewusst, dass die Wirtschaftlichkeit eines solchen Projektes berücksichtigt werden muss. Die Auswirkungen auf die Menschen und die Natur, in unserem schönen Main-Kinzig-Tal, stehen für uns jedoch ohne Wenn und Aber uneingeschränkt an erster Stelle. Die Menschen müssen die Auswirkungen ja nicht nur ein paar Monate spüren. Selbst ihre Kinder und Enkel werden mit den Konsequenzen der neuen Trassenführung leben müssen. Es wäre schlicht frevelhaft und ungerecht eine solche Entscheidung vom Preisschild abhängig zu machen“, zeigt Rolf Zimmermann, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Kreistagsfraktion, die Prioritäten bei der Entscheidungsfindung innerhalb der Fraktion der Freien Demokraten auf.

„Wir kämpfen nun schon seit vielen Jahren an unzähligen Fronten für den Erhalt der Natur in unserem schönen Main-Kinzig-Kreis, insbesondere des Naturparkes Spessart. Der Erhalt unserer natürlichen Umwelt muss bei der Planung daher einen ganz besonderen Stellenwert einnehmen“, ergänzt Zimmermann.

„Die Menschen im Tal fragen uns in Bezug auf dieses Thema immer öfter, wie es denn sein kann, dass in durch EU-Gelder in Portugal und Polen Unsummen für Autobahnen, Brücken und Tunnel ausgegeben werden, die kaum benötigt werden, während im sehr dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet wichtige Infrastrukturprojekte auf Grund finanzieller Fragen ständig aufgeschoben oder zusammengeschrumpft werden. Und um dies deutlich zu sagen, es gibt keine zufriedenstellende Antwort auf diese Fragen“, schließt Saß.