Zu Besuch bei Physio Special
FDP zu Besuch bei Physio Special
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Peter Heidt und der hessische FDP Landtagsvizepräsident Dr.h.c Jörg-Uwe Hahn waren zu Gast in der Physiotherapiepraxis Physio Special in Gründau-Lieblos. Geschäftsführer Glen Kieran Hummel sprach mit den Liberalen über die Entwicklung der Praxis während der Corona-Pandemie und über die Probleme des Berufsstandes.
Glen Kieran Hummel, der seit 10 Jahren mit seiner Praxis in Lieblos selbständig ist und vorher 5 Jahre lang eine Praxis in Gelnhausen betrieb, ist Bachelor of Health und Heilpraktiker für Physiotherapie. Er beschäftigt aktuell 9 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in seiner Praxis für Physiotherapie. Physio Special bietet neben Krankengymnastik unter anderem auch manuelle Therapie, Massage- und Elektrotherapien, Wirbelsäulengymnastik, Sensoboard-Kurse, Tuina-Therapie und Gruppentherapie für eine gesunde Art der Bewegung an.
„Unsere Kunden kommen mit unterschiedlichen Krankheitsbildern zu uns, weil sie sich in ihrem Körper wieder wohl fühlen wollen. Meine Mitarbeiter und ich helfen ihnen, durch aktive Bewegung Lebensqualität zurückzubekommen“, erklärt Hummel den Liberalen das Konzept der Praxis. Man habe bereits hunderte zufriedener Kundinnen und Kunden begleiten dürfen, so Glen Kieran Hummel.
„Die Corona-Pandemie war und ist für uns Physiotherapeuten eine enorme Herausforderung und Belastung. Unsere Praxis war während des Lockdowns acht Wochen komplett geschlossen“, stellt Herr Hummel fest. Auch nach der Öffnung sei aufgrund der Hygienemaßnahmen die Auslastung über längere Zeit nur gering gewesen. „Die Corona-konforme Arbeit ist uns sehr wichtig, wir haben ein ausgearbeitetes Hygienekonzept, die vorgeschriebenen Hygieneregeln werden strikt eingehalten, denn unser oberstes Ziel ist der Schutz unserer Patientinnen und Patienten“, erklärt Glen Kieran Hummel für seine Praxis.
Nicht nur die Auswirkungen der Pandemie machen niedergelassenen Physiotherapeuten zu schaffen, auch die zunehmende Bürokratie ist ein Problem. Man habe für jeden Patienten nur 17 bis 20 Minuten Zeit, wolle man wirtschaftlich arbeiten. Es sei kaum zu schaffen in dieser kurzen Zeit alles unterzubringen, was für eine gute Behandlung notwendig ist. Der Frust bei Therapeuten wie bei Patienten sei oft groß. Die Politiker haben dazu eine klare Meinung: „Wir müssen die Bürokratie in allen Bereichen zurückschrauben. Die Belastung der Dienstleister im Gesundheitsbereich ist enorm. Es kann nicht sein, dass ein Physiotherapeut ähnlich viel Zeit mit dem Ausfüllen von Formularen verbringt wie mit der eigentlichen Arbeit am Menschen“, so der Liberale Dr.h.c. Jörg-Uwe Hahn.
Peter Heidt, der im Bundestag für die FDP im Bildungsausschuss sitzt, interessierte sich auch für die Einschätzung über die Qualität der Ausbildung im Bereich der Physiotherapie. Glen Kieran Hummel wünscht sich, dass es insgesamt Verbesserungen gibt: „Aktuell gibt es über 300 Physiotherapieschulen in Deutschland, aber keinen einheitlichen Ausbildungsstandard. Es wäre wünschenswert, dass alle angehenden Physiotherapeuten nach der Ausbildung auf einem vergleichbaren Bildungsstand sind.“ Noch gebe es große Unterschiede, je nachdem, wo jemand zur Schule gegangen sei, so Herr Hummel.
Peter Heidt, der sich mit seiner FDP-Fraktion im Bundestag für beste Bildung einsetzt, erklärt: „Bildung ist zentral für ein selbstbestimmtes Leben. Wir brauchen überall gleich hohe Bildungsstandards. Wir Freie Demokraten wollen, dass jeder Mensch sein volles Potenzial ausschöpfen kann – und das ein Leben lang. Deshalb arbeiten wir dafür, dass modernste Bildung in Deutschland in allen Bereichen zum Standard wird.“
Auf die Frage der Liberalen nach seinen Wünschen für die Zukunft sagt Glen Kieran Hummel: „Wir wünschen uns, dass die Arbeit, die wir als Therapeuten leisten mehr honoriert wird“. Dabei spricht er für sich und sein ganzes Team. Zwar habe es kürzlich nach langer Zeit wieder eine geringfügige Steigerung der Vergütung für Physiotherapeuten durch die Krankenkassen gegeben, diese sei allerdings sehr gering ausgefallen und halte nicht einmal mit dem allgemeinen Preissteigerungsniveau mit. Auch für die FDP-Politiker ist klar, dass die Physiotherapie mehr Wertschätzung erfahren sollte. „Das muss sich auch in einer angemessenen Bezahlung äußern“ so Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn abschließend.
Foto v.l.n.r.: Dr.h.c. Jörg-Uwe Hahn, Glen Kieran Hummel, Peter Heidt