FRAKTION: Impfsituation im Main-Kinzig-Kreis erfordert Antworten
Impfsituation im Main-Kinzig-Kreis erfordert Antworten
- Die FDP Main-Kinzig kritisiert die niedrige Impfquote in Hessen und im Main-Kinzig-Kreis.
„Wir wollen, dass die Menschen in unserem Kreis schnellstmöglich durch Impfungen vor dem Corona-Virus geschützt werden – hier müssen Landrat Thorsten Stolz und die Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler von der SPD mehr Gas geben“, fordert der FDP-Kreisvorsitzende Daniel Protzmann.
Aktuell hat Hessen die schlechteste Impfquote bei den Erstimpfungen und der Main-Kinzig-Kreis liegt mit einer Quote von 14,8% noch dreieinhalb Prozent hinter dem hessischen Durchschnitt. Der Landrat macht umfangreiche Dokumentationspflichten für die schlechte Quote im Main-Kinzig-Kreis verantwortlich. „Entweder betrifft die Bürokratie das ganze Bundesland, alternativ hat der Landrat es in der Hand, hier für Beschleunigung zu sorgen“, stellt Protzmann fest.
Der Sachverhalt erfordert umfassende Antworten seitens der Kreisspitze. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Frage, warum der Main-Kinzig-Kreis unterdurchschnittlich performt, als auch hinsichtlich der Frage, wie sich das Impftempo beschleunigen lässt.
Die FDP wird daher eine ausführliche Anfrage im Kreistag stellen.
„Wir wollen wissen, wieviel Impfstoff dem Kreis bislang zur Verfügung gestellt wurde, ob in den Impfzentren Impfstoff vernichtet wurde, weil er nicht verimpft werden konnte und was mit Impfdosen geschieht, die infolge des Nichterscheinens von impfberechtigten Personen gegebenenfalls übrigbleiben“, erklärt die FDP-Fraktionsvorsitzende, Anke Pfeil.
Auch die Frage, wie eine Verteilung übriggebliebener Impfdosen erfolgt, möchten die Freien Demokraten transparent und nachvollziehbar beantwortet haben. Weiter beschäftigt die FDP-Fraktion die Frage, ob es innerhalb der Priorisierungsgruppe 2 eine einheitliche Vorgehensweise bei der Vergabe von Impfterminen für Impfwillige gibt und wie diese gegebenenfalls aussieht.
„Schlussendlich muss es darum gehen, mehr Menschen in kürzerer Zeit zu impfen. Daher halten wir es für geboten, eine kreiseigene Nachrückerliste einzuführen“, merkt Prof. Dr. Ralf-Rainer Piesold, aktuell in Doppelfunktion im Kreistag und im Kreisausschuss, hierzu an und ergänzt: „Zwar gibt es inzwischen einen Fortschritt bei der Beschleunigung der Impfungen, denn inzwischen können sich über 60-jährige mittlerweile für eine Astrazeneca-Impfung registrieren lassen. In anderen Landkreisen bestehen entsprechende Listen jedoch schon länger und freiwerdende Impftermine finden überall reißenden Absatz.“
„Angesichts der hohen Zahl von nicht zu ihrem Impftermin erscheinenden Personen, muss der Kreis alles dafür tun, dass impfwillige Bürger, die aktuell noch keinen Impftermin erhalten haben, schnellstmöglich von übrigbleibendem Impfstoff profitieren können“, fordert Protzmann.
„Jede einzelne Impfdosis, die bei den Menschen ankommt, zählt“, macht Anke Pfeil deutlich und zeigt auf, wem in erster Linie der Dank dafür gebührt, dass aktuell nicht noch mehr Impfdosen ungeimpft bleiben: „Seit dem Impfbeginn in den Hausarztpraxen konnten glücklicherweise neue Impfrekorde erreicht werden. Dabei gilt der Dank hier den Ärzten und ihren Teams in den Praxen vor Ort, die mit hohem Aufwand Impfkandidaten identifizierten und impften. Der Kreis muss seine Bemühungen bei der Bekämpfung der Pandemie jedoch ebenfalls weiter verstärken.“
„Viele der Probleme der Corona-Pandemie, wie die Diskussion über Impfreihenfolgen, Schulschließungen und Ausgangssperren könnten vermieden werden. Hierzu muss jedoch erkennbar sein, dass es beim Impfen zügig vorangeht und jede Stelle alles in ihrer Macht Stehende tut, um jede verfügbare Dosis zu verimpfen“, erklären Protzmann, Pfeil und Piesold abschließend.