Gut aufgestellt in turbulenten Zeiten: FDP-Delegation besucht Main-Kinzig-Kliniken

V.l.n.r.: Daniel Protzmann (FDP-MKK), Andrea Rahn-Farr (FDP-Wetterau), Prof. Joachim Fetzer (FDP-MKK), Christian Quack (Geschäftsführer Main-Kinzig-Kliniken), Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn (FDP-Wetterau)

Welche Folgen hat die Schließung der Notaufnahme beim Marienhospital in Büdingen auf die Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen? Zu diesem Thema besuchte eine FDP-Delegation aus den Landkreisen Wetterau und Main-Kinzig den Geschäftsführer der Main-Kinzig-Klinken Christian Quack. Begleitet wurden Prof. Joachim Fetzer als Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion im MKK und Daniel Protzmann als Kreisvorsitzender der Liberalen von den Wetterauer FDP-Kreistagsabgeordneten Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn und Andrea Rahn-Farr.

Mit einer Anfrage an den Kreisausschuss hatten die Liberalen im Main-Kinzig-Kreis bereits im Juni 2024 die Auswirkungen der Büdinger Schließung auf den Gelnhäuser Standort auf die Tagesordnung des Kreistages gesetzt. „Haben sich die damaligen Prognosen bewahrheitet?“ war daher nun die Frage der FDP-Parlamentarier.

Christian Quack machte deutlich, dass die Statistiken von zusätzlich 750 Notfällen im Quartal berichten. Die Patienten kämen aus der östlichen Wetterau und wären früher nach Büdingen gefahren worden. „Diese zusätzlichen 3000 Patienten jährlich können wir in Gelnhausen angemessen betreuen. Wir haben nicht nur unsere Infrastruktur, sondern natürlich auch unsere Mitarbeiterschaft dieser Herausforderung angepasst,“ so der Geschäftsführer gegenüber den FDP Parlamentariern.

Beispielsweise habe man in Absprache mit dem Gesundheitszentrum Wetterau etwa 30 Fachkräfte in Medizin und Pflege aus Büdingen übernommen. Zusammenfassend könne man feststellen, dass die neue Herausforderung durch die Main-Kinzig- Kliniken erfolgreich bewältigt worden sei. Engpässe gäbe es in der Verkehrssituation, aber nicht nur wegen der zusätzlichen Transporte. Und dauerhaft seien auch im Bereich der Notfallmedizin Kapazitätserweiterungen nötig.

Als ungerecht empfanden es die Liberalen gemeinsam mit dem Geschäftsführer, dass die ca 1.5 Millionen Euro Investitionszuschuss des Landes nicht mehr ausgeschüttet werden und jetzt nicht nach Gelnhausen fließen, sondern hessenweit verteilt werden. „Diese unlogische Vorgehensweise muss mit den Verantwortlichen des Landes noch einmal ernsthaft verhandelt werden,“ so die beiden Fraktionsvorsitzenden Prof. Fetzer (MKK) und Dr. h.c. Hahn (WTK). Man werde sich dazu auch mit der Landtagsfraktion der FDP austauschen.


Gerade für die wichtige Suche nach Fachkräften bieten Gelnhausen und der Main-Kinzig-Kreis gute Voraussetzungen. Mit Berufsschule und der Pflegeakademie bestehen hier einige Vorteile, nahm der Wetterauer Teil der Delegation als Anregung mit.

„Aufgaben gibt es mehr als genug. Und die immer noch fehlende Klärung der künftigen Krankenhausfinanzierung aus der Bundespolitik ist dafür nicht hilfreich,“ fasst Daniel Protzmann den Gesamteindruck des Gesprächs zusammen. „Die zusätzliche Bürgschaft, welche der Main-Kinzig-Kreis in Form einer Patronatserklärung im vergangenen Jahr abgegeben hat, sollte eigentlich gar nicht nötig sein,“ formulierte  Prof. Fetzer das Ziel einer nachhaltig stabilen Finanzierung.

Die FDP-Delegation gewann den Eindruck, dass hier ein tatkräftiger Ökonom mit Kompetenz und Erfahrung in Sanierungssituationen an der Spitze der Kliniken steht. „Wir hoffen, dass die politische Unterstützung auch dann erfolgt, falls notwendige Maßnahmen bei der ökonomischen Sanierungen einmal unpopulär sein sollten,“ wünschten sich Fetzer und Protzmann zum Abschluss.