FDP-Fraktion analysiert Kennzahlen der deutschen Sparkassen – Erneute Forderung nach Fusionsprüfung der Sparkassen im Main-Kinzig-Kreis
FDP-Fraktion analysiert Kennzahlen der deutschen Sparkassen
– Erneute Forderung nach Fusionsprüfung der Sparkassen im Main-Kinzig-Kreis
Bereits seit Jahren fordert die FDP-Fraktion im Kreistag des MKK eine mögliche Fusion der
Sparkassen in der Trägerschaft des Landkreises durch die Kreisverwaltung intensiv zu
prüfen. Das Ziel dabei ist es, für die Bürgerinnen und Bürger im Main-Kinzig-Kreis eine
optimale Versorgung mit Geldautomaten und persönlichem Service vor Ort langfristig
sicherzustellen. Diese Forderung unterstreicht die Fraktion nun mit einer eigens
durchgeführten Vergleichsanalyse verschiedener Bilanzkennzahlen der Sparkassen im
Bundesgebiet.
„Leider wird unsere Forderung nach einer Prüfung der Sparkassenfusion durch Landrat
Stolz immer wieder abgelehnt. Selbstverständlich kann man zu der Thematik
unterschiedliche Meinungen haben. Wir können jedoch nicht nachvollziehen, dass bereits
die Prüfung einer möglichen Fusion grundsätzlich ausgeschlossen wird. Mit diesem
Verhalten des Landrats werden nicht nur mögliche Chancen verpasst, sondern auch
potenzielle Risiken nicht erkannt, die zur Verschlechterung des Angebots der öffentlichen
Kreditinstitute für die Unternehmen der Region und die Bürgerinnen und Bürger führen
könnten“, erklärt der finanzpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Kolja Saß.
„Durch sein Amt als Landrat ist Thorsten Stolz auch Aufsichtsratsvorsitzen der
Kreissparkasse Gelnhausen. Somit hat er in dieser Frage eine Schlüsselrolle und sollte
eine solche Prüfung aktiv vorantreiben“, weist der Fraktionsvorsitzende der FDP-Fraktion,
Prof. Joachim Fetzer, auf die besondere Verantwortung des Landrats hin.
„Um die Chancen einer Fusion sowohl für die Sparkassen selbst, Ihre Mitarbeiter als aber
vor allem auch für die Sparkassenkunden aufzuzeigen, haben wir nun selbst Analysen
durchgeführt, die klar aufzeigen, dass zumindest eine intensive Prüfung angebracht
wäre“, ergänzt der ehrenamtliche Kreisbeigeordneter im Main-Kinzig-Kreis, Dr. Ralf
Rainer Piesold.
Um die Effektivitätsvorteile größerer Sparkassen gegenüber kleineren zu ermitteln,
wurden in der durchgeführten Analyse unter Einbindung modernster Analysetechniken
bis hin zum Einsatz künstlicher Intelligenz die auf Bilanzkennzahlen basierten
Sparkassenranglisten der Jahre 2020 bis 2023 untersucht. Hierbei wurden unter anderem
für die Beurteilung der Effektivität die Bilanzsumme, die Anzahl der Mitarbeiter und die
daraus resultierende Kennzahl „Bilanzsumme pro Mitarbeiter“ herangezogen.
Die größeren Sparkassen (z.B. Hamburger Sparkasse oder Frankfurter Sparkasse) haben
über die verglichenen vier Jahre hinweg stabil entwickelt und durchgehend deutlich
höhere Bilanzsummen pro Mitarbeiter als kleinere Sparkassen zu denen zum Beispiel die
im Landkreis ansässigen Kreissparkassen Schlüchtern und Gelnhausen gehören. Die
Bilanzkennzahlen der Sparkassen zeigen deutlich auf, dass größere Sparkassen
signifikante Effektivitätsvorteile gegenüber kleineren Sparkassen haben, da größereSparkassen ihre Ressourcen effektiver einsetzen und ein umfangreicheres Angebot für Unternehmen und die Bürgerinnen und Bürger bieten können.
„Wenn trotz dieser Fakten nun eine Prüfung der Fusion der Sparkassen im Landkreis noch
immer vom Landrat gänzlich abgelehnt wird, muss man leider feststellen, dass er in
diesem Punkt seiner Verantwortung gegenüber der heimischen Wirtschaft und den
Menschen im Kreis schlicht nicht nachkommt“, zeigt Saß sein Unverständnis über die
Untätigkeit der Kreisspitze auf.
„Der Zusammenschluss wäre nach aktuellen Kenntnissen zum Wohle der Menschen im
Kreis, weil durch Synergien nicht nur Chancen für ein verbessertes Angebot der
öffentlichen Kreditinstitute entstehen kann, sondern auch die Bargeldversorgung mit
Geldautomaten und viele weitere Serviceangeboten vor Ort gesichert oder
gegebenenfalls sogar ausgebaut werden können“, erklärt der Wirtschaftswissenschaftler
Piesold eine der wichtigen Funktionen der Sparkassen im Kreis.
„Daher erneuern wir unsere Forderung nach einer breiteren Diskussion und mehr
Transparenz für die Öffentlichkeit. Solche Fragen sollten im Interesse des Gemeinwohls
sachlich diskutiert werden, um verschiedene Meinungen und Expertisen einzubeziehen;
denn eines steht im Vordergrund: Unsere Sparkassen müssen so aufgestellt sein, ihren
öffentlichen Auftrag optimal zu erfüllen, in dem sie für unsere Bürgerinnen und Bürger,
wie auch für unsere Unternehmen als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung zu stehen
„wenn‘s ums Geld geht“, schließen Fetzer und Saß gemeinsam.