FDP Main-Kinzig wählt neuen Kreisvorstand
Am Samstag, 2. März, hatte die FDP Main-Kinzig zur Kreismitgliederversammlung nach Nidderau-Erbstadt eingeladen. Neben den klassischen Programmpunkten „Wahl“, „Entlastung des Vorstands“ und „Bericht des Schatzmeisters“ passierte an diesem sonnigen Tag viel zwischen den Zeilen — womöglich eine Reaktion auf die raue Wetterlage im Bund?
Daniel Protzmann, Kreisvorsitzender der Liberalen des Main-Kinzig-Kreises, wurde mit bei nur einer Enthaltung einstimmig in seinem Amt bestätigt. Als Stellvertreter gewählt wurden Katja Lauterbach (Bruchköbel), Karoline Munk (Neuberg-Ravolzhausen) und Marc Schmidt (Hanau), das Amt des Schatzmeisters übernimmt Henning Gehrts (Ronneburg).
Flankiert wird der geschäftsführende Vorstand von den Beisitzern Sebastian Bach (Hanau), Mario Dänner (Bad Soden-Salmünster), Lisa Heck (Bruchköbel), Marc Höricht (Rodenbach), Leo Hoffmann und Julia Kleiss (beide Maintal), Robin Mai (Birstein), Michael Notheisen (Schöneck), Michael Otten (Bad Orb), Christof Sack (Langenselbold) und Michael Weller (Hanau). Als Europabeauftragter fungiert Samuel Kutger (Hanau).
„Ich freue mich, dass unsere Reihen im Main-Kinzig-Kreis geschlossen sind. Wir werden mit Mut und Kraft in die vor uns liegenden Wahlkämpfe in Europa, dem Bund und nicht zuletzt in die Kommunalwahl 2024 gehen“, kündigte Daniel Protzmann nach der Wahl an.
Wie ein Pessimist klang René Rock, Betreuungsabgeordneter des Main-Kinzig-Kreises und Vizepräsident des Hessischen Landtags, in seinem Redebeitrag nicht — im Gegenteil: Er rief die circa 50 anwesenden Liberalen dazu auf, in Anbetracht der aktuellen Herausforderungen den Kopf oben halten und sich nicht in Angst zu verlieren. „Wer Angst hat, macht sich klein und verliert sich selbst“, so Rock. Stattdessen solle man sich auf die traditionellen liberalen Werte zurückbesinnen und mit Mut und Kraft wieder dort ansetzen, wo der Wähler mitgenommen werden möchte und muss.
Hier müsse die FDP wieder ihren Platz finden, die anstehende Europawahl („bisher leider nie eine Sternstunde der FDP auf kommunaler Ebene“) sieht Rock als Chance, einen dringend notwendigen Achtungserfolg zu erzielen. Ein gutes Indiz für einen Umbruch sei die Tatsache, dass in Erbstadt offensichtlich viele Neumitglieder ihre erste Kreismitgliederversammlung erlebten.
Als prominenter Wahlleiter der Kreisvorstandswahl fungierte der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, Dr. Stefan Naas, der zügig und effizient durch das Wahlprozedere führte und gleichzeitig auch deutliche Worte dafür fand, wofür die Liberalen sich in der nächsten Zeit insbesondere in den Kommunen stark machen sollten: „Wir dürfen die Kommunen nicht weiter von oben reglementieren und gängeln. Wir wollen freie Kommunen in einem freien und schlanken Staat und wir wollen, dass Sie vor Ort entscheiden, was in Ihrer Kommune passiert“, so Naas.
Zentral sei gleichfalls, dass das Kommunalwahlrecht frei bleibe und man eben von oben keine Fünf-Prozent-Hürde reinstalliere, die die Gestaltungsfreiheit innerhalb der Kommunen einschränke. „Als Regierung aus der Mitte müssen wir quirlig und munter auftreten“, appellierte Naas.