Fraktion kritisiert die Verzögerung der Schul-Digitalisierung
FDP-Fraktion kritisiert die Verzögerung der Schul-Digitalisierung
– Ottmann verspricht mehr als er halten kann
Die FDP-Fraktion kritisiert die Verzögerung der Digitalisierung an den Schulen des Main-Kinzig-Kreises durch den Kreisbeigeordneten Ottmann (CDU).
Zur Kreistagssitzung am 26.02.2022 stellte die FDP-Kreistagsfraktion eine Anfrage, um konkrete Angaben über die Digitalisierung an den Schulen des Main-Kinzig-Kreises zu erhalten. Anfang Dezember hatte Ottmann bei einem Besuch der Haingarten Schule in Bruchköbel angekündigt, dass alle Schulen des Kreises bis Ende des Jahres 2022 vollständig digital ausgestattet sein würden. Mehrere Medien berichteten.
Zwei Monate später nannte die Kreisverwaltung auf Nachfrage der FDP-Fraktion Ende 2024 als neues Ziel. In diesem Zusammenhang stellt sich die die Frage, wie eine weitere zweijährige Verzögerung in einem so wichtigen Bereich in so kurzer Zeit entstehen konnte.
„Ich war selbst überrascht von dieser deutlichen Verzögerung.“, zeigt sich die bildungspolitische Sprecherin und Vorsitzende der FDP-Fraktion Anke Pfeil verwundert, „Diese bedeutsame zweijährige Verzögerung wurde nicht im Kreistag oder dem zuständigen Ausschuss kommuniziert. Dennoch wird die angestrebte Digitalisierung bis 2024 durch den Schuldezernenten Ottmann als Erfolg verkauft.“
Am 07.12.2021 ließ sich Winfried Ottmann im Hanauer Anzeiger wie folgt zitieren: „Im Sommer beziehungsweise Herbst des kommenden Jahres sollen schließlich alle Schulen und Lehrer im MKK versorgt sein. Insgesamt rund 30.000 digitale Endgeräte werden dann an den rund 100 Schulen im MKK ausgeliefert und installiert worden sein.“
In der Antwort der Kreisverwaltung auf die Anfrage der FDP-Fraktion schreibt Ottmanns Dezernat jedoch: „Durch den DigitalPakt Schulen (bis 2024) wird die Infrastruktur in den Schulen (Strom, Netzwerk) vorbereitet. […] Finanzierung und Folgekosten für die 1:1 Ausstattung ist derzeit ungeklärt.“
„Schuldezernent Ottmann verschiebt die digitale Ausrüstung der Schülerinnen und Schüler auf 2024 und erklärt, dass die Finanzierung vollkommen ungeklärt ist. Diese Aussage steht in krassem Kontrast zum vollmundigen Versprechen bis Ende 2022 alle benötigten 30.000 Geräte angeschafft zu haben“, zeigt sich Marc Schmidt, der Vorsitzende der Jungen Liberalen Main-Kinzig, enttäuscht von der Arbeit des Schuldezernenten.
„Es ist den Schülerinnen und Schülern gegenüber unfair nach zwei Jahren Pandemie die Digitalisierung der Schulen noch einmal um zwei Jahre zu verschieben. Die FDP Main-Kinzig fordert den Schuldezernenten auf das im Dezember selbstgesteckte Ziel einzuhalten und die Digitalisierung der Schulen bis Ende 2022 durchzuführen“, ergänzt der FDP-Kreisvorsitzende und Kreistagsmitglied Daniel Protzmann.
„Elektronische Endgeräte sind inzwischen seit Jahrzehnten ein fester und nicht wegzudenkender Bestandteil des Alltags in unserer Gesellschaft und den Schülern wird noch immer nicht beigebracht mit diesen umzugehen. Wir wollen, dass alle Schüler so schnell wie möglich an Tabletts lernen können. Die Kreisverwaltung verzögert diese Notwendigkeit leider weiterhin. Insbesondere im Angesicht der Covid-19-Pandemie ist dies ein Armutszeugnis“, macht die Fraktionsvorsitzende der FDP deutlich und fordert die Kreisregierung zum Handeln auf: „Wir fordern, wie vom Schuldezernenten erst vor wenigen Monaten versprochen, eine adäquate digitale Ausstattung der Schulen im Main-Kinzig-Kreis bis Ende 2022.