FRAKTION: Luftreinigungsgeräte für alle Klassenzimmer

FDP- Kreistagsfraktion fordert Luftreinigungsgeräte für alle Klassenzimmer

Mit Blick auf die für den Herbst befürchtete vierte Corona-Welle beantragt die FDP-Kreistagsfraktion zur nächsten Kreistagssitzung die überplanmäßige Zurverfügungstellung von 2 Millionen Euro zur kurzfristigen Beschaffung mobiler Luftreinigungsgeräte für alle Klassenräume in den Schulen im Main-Kinzig-Kreis.

„Wir müssen verhindern, dass die Schulen nach den Sommerferien erneut in den Wechsel- oder Distanzunterricht gehen. Für dieses Ziel muss alles getan werden“, erklärt Anke Pfeil, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Liberalen im Kreis, den wichtigen Antrag der Fraktion.

Virologen, Epidemiologen und Politik beobachteten derzeit die sich rasant verbreitende und hochansteckende Delta-Variante mit Sorge. Da es für unter 12-jährige bislang keinen zugelassenen Impfstoff und für Minderjährige darüber hinaus keine allgemeine Impfempfehlung der STIKO gibt, wird davon ausgegangen, dass Kinder und Jugendliche von einer erneuten Infektionswelle besonders betroffen sein würden.

„Aufgrund der Erfahrungen an den Schulen in den letzten Monaten müsste inzwischen allen klar sein, dass die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen in den Schulen so weit zu erhöhen ist, dass eine Ansteckung bestmöglich ausgeschlossen wird. Lüften, Maske und Abstand als alleinige Mittel der Wahl sind über die Herbst- und Wintermonate inakzeptabel und keine ausreichenden Maßnahmen“, macht Daniel Protzmann, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion deutlich.

„Kinder und Jugendliche sind zweifelsfrei die größten Leidtragenden der Pandemie. Dies belegen aktuelle Studien deutlich. Eine Studie der Universität Frankfurt vergleicht den Lerneffekt des Distanzunterricht sogar mit dem der Sommerferien“, informiert Protzmann.

 „Das Risiko, dass Teile der derzeitigen Schülergeneration aufgrund pandemiebedingter Maßnahmen zu Bildungsverlierern werden und dies den weiteren Lebensweg negativ beeinflusst, ist groß. Diese Gefahr muss unbedingt minimiert werden“, fordert Pfeil.

Die monatelangen Schulschließungen haben darüber hinaus auch nicht hinnehmbare Folgen für die soziale und emotionale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen. „Schule ist weit mehr als Lernen. Kinder und Jugendliche brauchen für eine gesunde Entwicklung, unbedingt ihr schulisches Umfeld und vor allem ihre Klassenkameraden und Freunde. Auch mit großem Engagement kann man dies im Familienkreis nicht auffangen“, macht Anke Pfeil deutlich.

Auch wenn Luftreinigungsgeräte allein keine hundertprozentige Sicherheit vor einer Infektion bieten, erhöhen sie ausweislich der mittlerweile vorliegenden Studien im Zusammenwirken mit den bislang praktizierten Maßnahmen die Sicherheit in den Klassenzimmern maßgeblich. Dies ist eine Vorrausetzung dafür, den Präsenzunterricht nach den Sommerferien sicher zu stellen.

„Nach unserer Auffassung hat der Kreis als Schulträger die Verpflichtung unverzüglich alle Maßnahmen zu ergreifen, um den Präsenzunterricht künftig sicherzustellen. Hierzu gehört wesentlich die Anschaffung von leistungsmäßig geeigneten und den jeweiligen räumlichen Anforderungen an den Schulen entsprechenden Luftreinigungsgeräten“, fordert Daniel Protzmann.

„Es reicht nicht, die aufgrund der Schulschließungen bereits eingetretenen Schäden betreten zur Kenntnis zu nehmen. Der Kreis muss seiner Verantwortung für unsere Schülerinnen und Schüler gerecht werden. Hätten die politisch Verantwortlichen in Land und Bund frühzeitig die Möglichkeiten der Luftreinigungstechnik genutzt, hätte es der monatelangen Schulschließungen in der Vergangenheit aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bedurft. Spätestens jetzt sollte endlich reagiert werden und die Zukunft unserer Schülerinnen und Schüler nicht aufs Spiel gesetzt werden“, so Pfeil abschließend.