FRAKTION: Zukunftsinitiative Digitales Gründerzentrum
– FDP-Delegation informiert sich in Aschaffenburg
Oberbürgermeister Klaus Herzog brachte es auf den Punkt „Wer den nächsten Innovationszyklus Digitalisierung nicht verschlafen möchte, muss in diese Zukunftstechnologien investieren“. Die Stadt Aschaffenburg habe im Bereich Digitalisierung drei Schwerpunkte gesetzt. Erstens die Digitalisierung der Schulen, die Digitalisierung der Verwaltung durch eGovernment-Konzepte und die Umsetzung er Prinzipien von Industrie 4.0 bei der regionalen Wirtschaft. Dazu sei das digitale Gründerzentrum ein wesentlicher Baustein, meint der Aschaffenburger Oberbürgermeister. Für den ehrenamtlichen Kreisbeigeordneten und ehemaligen Wirtschaftsdezernenten der Stadt Hanau, Dr. Ralf-Rainer Piesold (FDP), sei dies die logische Konsequenz aus der globalen Entwicklung, der man auch im Main-Kinzig-Kreis Rechnung tragen müsste. In Sachen Breitband sei man zwar im Main-Kinzig-Kreis gut aufgestellt, aber die Anwendungsbereiche seien ausbaufähig.
Mitglieder der FDP aus Hessen und Bayern hatten auf Einladung des Aschaffenburger Oberbürgermeister die Stadtwerke Aschaffenburg, die Träger des digitalen Entwicklungszentrums sind, besucht. Neben der Europaabgeordneten , Nadja Hirsch (FDP) nahmen an dem Gespräch auch der Bundestagsabgeordnete Karsten Klein (FDP), der FDP Kreisvorsitzende Aschaffenburg Land und Spitzenkandidat der FDP für Unterfranken bei der Landtagswahl in Bayern, Dr. Helmut Kaltenhauser (FDP), der FDP Kreisvorsitzende Main-Kinzig, Daniel Protzmann (FDP), der Vorsitzenden der FDP Kreistagsfraktion, Kolja Saß (FDP), der Landtagskandidaten der FDP Main-Kinzig, Thomas Schäfer (FDP) sowie der stellvertretende Kreisvorsitzende Main-Kinzig, Prof. Dr. Joachim Fetzer (FDP), teil.
Kolja Saß, der Mitglied des Landesvorstandes der FDP Hessen ist, betonte die Notwendigkeit eines digitalen Gründerzentrums für den Main-Kinzig-Kreis und kündigte sowohl eine Initiative auf Landesebene als auch im Kreistag an. „Im Main-Kinzig-Kreis gib es schon Ansätze, auf die man aufbauen könnte“, stellte er fest und verwies auf eine Initiative des ehemaligen Landrats Erich Pipa, der in Gelnhausen ein Joint-Venture mit dem Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum der TU Darmstadt errichten wollte. Diese Pläne müssten mit der neuen Idee eines DGZ synchronisiert und mit neuen Leben erfüllt werden.
„Die Einrichtung von regionalen digitalen Gründerzentren ist ein guter Weg, um Start-Ups in diesem Bereich aktiv zu unterstützen “, zeigt sich die FDP-Europaabgeordnete Nadja Hirsch überzeugt und kündigte an auch auf der europäischen Ebene sich dafür einzusetzen. Für den Landtagskandidaten aus dem Main-Kinzig-Kreis, Thomas Schäfer sei das Projekt ein Beispiel dafür ist, wie der Staat dabei helfen kann, den Weg in das digitale Zeitalter zu unterstützen. „Wir brauchen in Hessen genauso dringend Gründerzentren für digitale Start-Ups!“ verdeutlicht der aus Maintal stammende Schäfer und unterstrich, dass seiner Meinung nach Hessen einen großen Nachholbedarf hat. Dass der Bund seinen Beitrag noch verbessern sollte, unterstrich FDP-Bundestagsabgeordnete Karsten Klein (FDP) mit dem Hinweis, „dass die Digitalisierung unsere Wirtschaft und unser Leben revolutionieren werde und die Politik dazu beitragen müsse, dass die richtigen Grundlagen gelegt werden.“
Oberbürgermeister Klaus Herzog (SPD) und Stadtwerkedirektor Dieter Gerlach erläuterten den Besuchern die Herangehensweise bei dem Aufbau des Gründerzentrums: „Zunächst einmal setzt die Stadt Aschaffenburg in vielfältiger Weise auf die Digitalisierung.“ umriss der Oberbürgermeister die Ansätze der Stadt, die sich von der Ausstattung der Schulen über den Ausbau des Glasfasernetzes und den weiteren Ausbau der Hochschule bis hin zur Digitalisierung der Verwaltung erstrecken.
In dieses Paket bettet sich auch das Gründerzentrum ein. „Durch unser Konzept konnten wir ohne große Risiken die Landesförderung für den Ausbau der Infrastruktur im Gründerzentrum in Anspruch nehmen und gleichzeitig die lokale Wirtschaft als Unterstützer für das Projekt gewinnen.“ zeigte Dieter Gerlach die Erfolgsfaktoren des Projektes auf. Insgesamt habe die Landesregierung des Freistaates erst einmal 7 Gründerzentren durch eine Anschubfianzierung von insgesamt 90 Mio. € realisiert. Damit sei in jedem Regierungsbezirk Bayerns ein Gründerzentrum geschaffen worden. Weitere 4 seien dann dazu gekommen. Damit seien nun in Bayern 11 Gründerzentren vorhanden, weitere 7 sind geplant, in die die Bayrische Landesregierung insgesamt 150 Mio. € stecken würde. In Aschaffenburg werde insgesamt 4 Mio. € investiert. Ganz besonderen Wert legt das Gründerzentrum auf die Vernetzung der Gründer mit der örtlichen Wirtschaft und die Unterstützung bei den mannigfaltigen Aufgaben einer Unternehmensgründung. Das Konzept in Bayern sehe vor, dass man eine 50% Beteiligung des Netzwerkes an der Finanzierung zur Unterhaltung des DGZ erreichen müsse. In Aschaffenburg habe man das schnell erreicht, da zahlreiche Betriebe sich an der Finanzierung beteiligt hätten. Mit dem jährlichen Budget von 0,4 Mio. € für die laufenden Kosten könne man 11 digitale Arbeitsplätze schaffen. Man habe sogar eine Kooperation mit der Stadt Lohr geschaffen, um dort weitere 11 Arbeitsplätze zu realisieren, meint Gerlach. Das DGZ in Aschaffenburg werde in einem historischen Gebäude der Stadtwerke Aschaffenburg gerade fertiggestellt und man gehe davon aus, dass es seine Arbeit Anfang Februar aufnehmen könne. Dass die Hochschule Aschaffenburg einen Studienzweig Informatik gerade aufbaue, sei, so der Oberbürgermeister, eine besondere gute Entwicklung. Durch die Zusammenarbeit mit einer Hochschule ergeben sich besondere Synergien, meint Herzog. Den Vorschlag Dr. Piesolds dort auch Verwaltungsinformatik anzubieten, griff Herzog interessiert auf, da auch er in der Verwaltung mehr Fachkräfte mit Informatikkenntnissen sich vorstellen könne.
Für den Kreisvorsitzenden der FDP Main-Kinzig, Daniel Protzmann (FDP), müsse das Thema der Förderung von Gründerzentren dringend auf die Tagesordnung der nächsten Landesregierung. Wie Daniel Protzmann betonte werde er und der FDP-Kreistagsfraktionsvorsitzende Kolja Saß die Erfahrungen in ihre Arbeit im Main-Kinzig-Kreis übertragen und nach Wegen suchen, auch hier ein interkommunales Gründerzentrum auf den Weg zu bringen. Für den stellvertretenden Kreisvorsitzenden und Würzburger Hochschullehrer und Ethiker, Prof. Dr. Fetzer, ist Digitalisierung auch ein ethischen Thema, „da die Digitalisierung nicht nur technische und wirtschaftliche Veränderungen mit sich bringt, sondern auch einen gesellschaftlichen Wandel mit Auswirkungen auf alle Lebensbereiche.“ Einig waren sich alle Teilnehmer dahingehend, dass man die digitale Welt gestalten und nicht verhindert sollte.