Bildungspolitik

Moderne Bildungsangebote hier in der Region

Ausbildung und Weiterbildung gehören immer mehr zusammen. Studium, Abendgymnasium und andere Bildungsmöglichkeiten sind im Main-Kinzig-Kreis meistens eine Angelegenheit sehr langer Wege. Gerade bei nebenberuflich durchgeführten Weiterbildungen ist das oft nicht möglich oder der extrem hohe Aufwand hält davon ab. Auch für die Schülerinnen und Schüler brauchen wir eine hinreichende Dichte der Schulstandorte und des gymnasialen Angebotes, insbesondere durch ein weiteres Gymnasium im Westkreis.

Wir Freien Demokraten wollen einen neuen Impuls für mehr Hochschul- und Weiterbildung geben. Durch eine Hochschule im MKK würde nicht nur das Bildungsangebot verbessert, sondern die ganze Region gestärkt werden. Denkbar ist auch, die Dependance einer Hochschule in den Kreis zu holen. Auch Studienzentren könnten in den ländlichen Regionen des Kreises angesiedelt werden. Die teilweise Digitalisierung der Bildung schafft hier neue Chancen auch für die ländlichen Räume, wenn hochspezialisierte Bildungsangebote digital mit Kooperation in der Gruppe und Lernen vor Ort verbunden werden. Wir wollen dafür sorgen, dass diese Möglichkeiten im Main-Kinzig-Kreis aufgegriffen und nicht verschlafen werden.

Eltern sind keine Lehrer

Die Problembewältigung in der Coronapandemie zeigt nicht nur heftige Mängel in der Koordination und Kommunikation von Kultusministerium, Schulamt und Schulen, sondern vor allem Ideenlosigkeit. Die Unterschiede an den Schulen des Main-Kinzig-Kreises im Umgang mit den sich aus den Erfordernissen des Distanzunterrichts ergebenden Herausforderungen sind inakzeptabel. Es darf nicht vom Zufall, dem Engagement der einzelnen Lehrkräfte und Schulleitungen, der an den Schulen und zu Hause vorhandenen Infrastruktur oder der Leistungsfähigkeit der Eltern abhängen, ob unsere Schülerinnen und Schüler aus dieser Krise unbeschädigt herauskommen oder zu Bildungsverlierern werden. Insbesondere sind Eltern keine Lehrer. Sie dürfen nicht dauerhaft als Betreuer eingesetzt werden. Die Doppelbelastung aus Homeoffice und Beschulung der Kinder ist unzumutbar und übersteigt in vielen Familien die Grenzen der Belastbarkeit mit unabsehbaren Folgen. Wir Freien Demokraten fordern kreative Lösungen, die Schule effizient reorganisieren.

Durch die Organisation externer Räume, den zusätzlichen Einsatz von Lehramtsstudierenden, die hierfür eine Anrechnung auf zu erbringende Leistungsnachweise erhalten sowie qualifizierte Fachfremde und Freiwillige in den Bereichen, bei denen der Betreuungsaspekt und die konkrete Hilfe bei der Bewältigung von Arbeitsaufträgen und Hausaufgaben im Vordergrund stehen, soll es für alle SchülerInnen bis in den Nachmittag zuverlässige und sichere Präsenzmöglichkeiten unter dem "Dach" von Schule geben. Zur Beseitigung von in der Pandemie entstandenen, bzw. noch entstehenden schulischen Defiziten soll an den Schulen für alle Jahrgangsstufen Gruppen-Nachhilfeunterricht angeboten und wenigstens ein Jahr nach Ende der Pandemie fortgeführt werden. Hierfür soll qualifiziertes, auch fachfremdes Personal, beispielsweise durch die Schaffung von € 450- Jobs angeworben werden.

Tempo und Taten für unsere Schulen

Der bauliche Zustand und die Ausstattung vieler Schulen im Main-Kinzig-Kreis ist schlecht. Die Schulsanierungen im Kreis erfolgen viel zu langsam. Das belastet unsere Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte.

Wir wollen deswegen bedarfsgerechte und vergleichbare Standards für alle Schulen, ein transparentes Schulsanierungsstauregister, einen Fahrplan und viel mehr Tempo, damit wir allen Schülerinnen und Schülern und allen Lehrerinnen und Lehrern in absehbarer Zeit ein gutes Lernumfeld schaffen. Wir bemängeln, dass es keine transparenten Mindestanforderungen für Raumgrößen, die bauliche Ausstattung, Lehrmittel und Weiterbildung gibt. Wir wollen Transparenz hinsichtlich der Frage, welche Anforderungen wo bestehen, und wo welche Anforderungen eingehalten werden. Hierzu soll ein öffentliches Rating der Schulen durchgeführt werden. Die Anforderungen und Erwartungen der Schülerinnen und Schüler, der LehrerInnen und der Eltern unterscheiden sich. Wir wollen die passenden Rahmenbedingungen, damit alle unsere Schülerinnen und Schüler den besten Lernerfolg haben. Grundlage müssen die unterschiedlichen Anforderungen in den jeweiligen Lehr- und Lernsituationen sein. Was uns fehlt, ist ein transparenter Katalog, dem sich zweifelsfrei entnehmen lässt, welche Leistungen Schulträgeraufgabe sind. Fördervereine und Elternbeiräte übernehmen oftmals Aufgaben, die  nach unserer Auffassung der Schulträger übernehmen müsste. Wir bedanken uns bei diesen Stützen der Schulgemeinschaft ausdrücklich für ihr Engagement, ohne das vieles an den Schulen nicht möglich wäre. Wir fordern jedoch gleichzeitig, dass ehrenamtliches Engagement an den Schulen belohnt wird. Wir wollen deswegen, dass die von den Fördervereinen zur Verfügung gestellten Mittel für bestimmte Anschaffungen und Projekte vom Kreis 1:1 verdoppelt werden. Dazu soll der Kreis zweckgebundene Rahmenvereinbarungen mit den Schulgemeinden schließen. Daneben wollen wir, dass besonders die Schulen gefördert werden, an denen dies aus den unterschiedlichsten Gründen notwendig ist. Schulbezirke schränken den Wettbewerb zwischen den Schulen ein und führen teilweise zu absurden Verhältnissen. Weil wir glauben, dass Wettbewerb auch Ansporn ist, wollen wir einen Wettbewerb zwischen den Schulen herstellen, indem die Schulbezirksgrenzen aufgehoben werden. Die Nachmittagsbetreuung an den Schulen erfolgt teilweise nicht durch qualifizierte Kräfte. Dies wollen wir ändern. Wir wollen, dass die Hausaufgabenbetreuung qualifiziert stattfindet und über eine reine Betreuung hinausgeht. Wir wollen hierbei auch vermehrt auf das Wissen und die Erfahrung von ehemaligen Lehrkräften oder anderen Freiwilligen mit entsprechender Qualifikation zurückgreifen und zu diesem Zwecke ein Freiwilligenprogramm auflegen. Wir finden außerdem, dass jede Schule ein Leuchtturmprojekt verdient, auf das die Schulgemeinschaft stolz ist und mit dem sie sich identifiziert. Damit unsere Schülerinnen und Schüler den Main-Kinzig-Kreis besser kennenlernen, wollen wir ein kreisinternes Schüleraustausch-Programm ins Leben rufen. Dieses soll jeder Schülerin und jedem Schüler Gelegenheit geben, eine andere Schule in einer anderen Kommune des Main-Kinzig-Kreises kennenzulernen und mit jungen Leuten aus einem anderen Teil des Kreises in Kontakt zu kommen.