FRAKTION: Grüne und FDP fordern Strategie für Rechenzentren im MKK

PRESSEERKLÄRUNG der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und der Freien Demokraten (FDP) im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises

Main-Kinzig-Kreis soll digital und nachhaltig werden

  • Grüne und FDP fordern Strategie für Rechenzentren im MKK

„Wer technischen Fortschritt mit ökologischer und nachhaltiger Verantwortung zusammenbringen will, der muss aktiv werben und gestalten und darf nicht einfach Konflikte abwarten.“ Unter diesem Motto stellen die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen und der Freien Demokraten einen gemeinsamen Antrag im Kreistag des Main-Kinzig-Kreises.

Der Antrag, der im Kreistag am 17. Februar auf der Tagesordnung steht, fordert im Bereich der Wirtschaftsförderung eine Kompetenzstelle für die Ansiedlung von Rechenzentren im Main-Kinzig-Kreis.

„Rechenzentren sind ein wichtiger Teil künftiger Infrastruktur und ein Grundpfeiler der Digitalisierung“ betont Prof. Dr. Joachim Fetzer, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Kreistagsfraktion und ergänzt in Richtung Kreisspitze: „In unserer modernen Welt ist die digitale Infrastruktur nahezu genauso wichtig wie Bahnhöfe, Straßen oder die Wälder. Im Sinne der Zukunft der Menschen im Kreis sollte man bei einem so wichtigen Thema nicht einfach warten, ob und was da so kommt.“

„Beim Bau und der Ansiedlung von Rechenzentren müssen gleichzeitig viele ökologische Faktoren berücksichtigt werden,“ begründen die Grünen Kreistagsabgeordneten Achim Kreis und Thomas Bürvenich die Forderung der beiden Parteien: „Die Vor- und Nachteile möglicher Standorte hängen nicht nur von der Entfernung zum weltweit führenden Internetknoten DE-CIX ab. Es müssen verschiedene Faktoren wie Energieversorgung, Lage oder sowie die Minimierung des zusätzlichen Flächenverbrauchs beachtet werden. Dafür braucht es eine Ansprechstelle mit fachlicher Kompetenz.“

„Der Energiebedarf der Rechenzentren ist eines der entscheidenden Themen bei der Ansiedlung,“ ergänzt der Fraktionsvorsitzende der Grünen Kreistagsfraktion, Reiner Bousonville: „Rechenzentren verbrauchen viel Strom. Es benötigt ein professionelles Ansiedlungskonzept unter Einbeziehung regionaler Energieträger, um einen geringstmöglichen Energieverbrauch und den größtmöglichen Umwelt- und Naturschutz zu ermöglichen. Dies kann beispielsweise durch eine optimale Nutzung der Abwärme erreicht werden.“

„Dass der hohe Energieverbrauch von Rechenzentren in einem Spannungsverhältnis zum Klimaschutz steht, ist uns natürlich bewusst,“ betont Fetzer und argumentiert: „Für die Klimawirkung ist es aber egal, ob ein Rechenzentrum im Main-Taunus oder Main-Kinzig-Kreis steht. Unsere Verantwortung können wir aber nur hier im Main-Kinzig-Kreis wahrnehmen und unseren Einfluss nutzen, dass sich ein nachhaltiger Bau von Rechenzentren durchsetzt und durchgesetzt wird, welcher die Ressourcen Fläche, Energie und Wasser schont“.

„Im Rhein-Main-Gebiet werden sich zukünftig immer mehr Rechenzentren ansiedeln. All das kann aber nur funktionieren, wenn der Main-Kinzig-Kreis entsprechend koordiniert und die die Bedürfnisse von Klima, Natur und Menschen in den Vordergrund rückt“, ergänzen Kreis und Bürvenich.  

„Eine durch eine Kompetenzstelle vorgenommene frühzeitige Koordination von Standorten kann Konflikte vermeiden helfen. Dies ist nötig, weil Zielkonflikte beim Bau von Infrastruktur unausweichlich sind“, zeigt Fetzer die Schaffung einer entsprechend Kompetenzstelle als zentrale Forderung des Antrags auf.

„Durch die Einrichtung eines Runden Tisches wollen wir einen koordinierten und ressourcenschonenden Zubau von Rechenzentren ermöglichen und Zielkonflikte frühzeitig erkennen Wir wollen insbesondere die kleinen Kommunen möglichst konkret unterstützen.“, ergänzt Daniel Protzmann.

Die Rolle des Kreises muss es sein, für den Main-Kinzig-Kreis als Standort für Rechenzentren zu werben, die verschiedenen Akteure und Ansprüche zu koordinieren und damit die Kommunen im Kreis zu unterstützen. „Eine kreiseigene Kontrollagentur kann es natürlich nicht geben“, weist die Fraktionsvorsitzende der FDP Anke Pfeil auf die kommunale Planungshoheit hin und ihr Kollege Bousonville unterstützt: „Mehr Kommunikation im Vorfeld kann spätere Konfliktszenarien verhindern.“ In diesem Sinne wollen die beiden Oppositionsparteien ihren gemeinsamen Antrag verstanden wissen.

Die Autoren Bürvenich, Fetzer, Kreis und Protzmann zeigen sich zuversichtlich, „dass die Große Koalition die Wichtigkeit der Koordinierung des Zubaus von Rechenzentren erkennt. Wir erwarten daher eine breite Zustimmung im kommenden Kreistag.“

Pressekontakt:

Daniel Protzmann, stellv. Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion

d.protzmann@fdp-mkk.de

Mobil: 0163 / 5905955

Dr. Joachim Fetzer, Wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Kreistagsfraktion

j.fetzer@fdp-mkk.de

Mobil: 0172 / 8587195

Jakob Mähler, Geschäftsführer der Kreistagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen Main-Kinzig

fraktion@gruene-mkk.de
Mobil: 0176/46763336