Fraktion verwundert: Kreiskoalition schlägt Kreis-Gymnasium außerhalb des MKK vor

FDP-Kreistagsfraktion verwundert – Kreiskoalition schlägt Kreis-Gymnasium außerhalb des MKK vor

Mit Interesse und Verwunderung hat die FDP-Kreistagsfraktion die Ankündigung des CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzenden, Heiko Kasseckert, zu Kenntnis genommen eventuell ein Gymnasium des Landkreises auf der Gemarkung der Stadt Hanau zu errichten.

Zur jüngsten Sitzung des Kreistags brachte die FDP-Fraktion einen Antrag ein, der Bruchköbel als Standort für ein dringend benötigtes und durch die FDP seit Jahren geforderten Gymnasium ins Gespräch brachte.

„Die Schulentwicklungsplanung des Main-Kinzig-Kreis muss auch wirklich eine Planung für den Main-Kinzig-Kreis und nicht für die zukünftig kreisfreie Stadt Hanau sein“, sagt dazu Daniel Protzmann, Bundestag-Direktkandidat der Freien Demokraten im Wahlkreis 179 und Mitglied der FDP-Kreistagsfraktion.

Der FDP-Antrag war ansonsten vom Schuldezernenten Jannik Marquart (CDU) mit dem Hinweis auf eine künftige Schulentwicklungsplanung erneut auf die lange Bank geschoben worden, obwohl es sich bei dem Antrag lediglich um einen Prüfantrag handelte. Dies ist insofern besonders verwunderlich, als dass die CDU selbst noch im Kommunalwahlkampf 2021 ein Gymnasium am Standort Bruchköbel gefordert hatte.

„Statt sich mit Argumenten mit der auch zeitlich wichtigen Sache auseinanderzusetzen, wird hier wieder mal auf Zeit gespielt; denn die Schulentwicklungsplanung kann noch dauern. Der letzte Schulentwicklungsplan wurden dem Kreistag immerhin erst mit zwei Jahren Verspätung vorgelegt“, zeigt der schulpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Leo Hoffmann, die bisherige Arbeit der Koalition aus SPD und CDU im Kreis auf.

„Diese Verzögerungstaktik können wir als FDP nicht akzeptieren. Auch in Anbetracht der Tatsache, dass Projekte dieser Größenordnung in Deutschland auch nach finaler Planung noch eine sehr lange Umsetzungsphase haben, fordern wir als FDP-Fraktion bereits seit vielen Jahren regelmäßig die Schaffung neuer Gymnasien im westlichen Landkreis“, macht Hoffmann deutlich.

„Wir wollen Bildungsangebote, die den Bedürfnissen aller Schülerinnen und Schüler in Main-Kinzig-Kreis gerecht werden. Der Schulddezernent hingegen nimmt entweder zu viel Rücksicht auf die SPD oder hat die Interessen des Kreises an Hanau verkauft“, ergänzt Hoffmann.

„Geradezu absurd wäre es unmittelbar im Zusammenhang mit der Auskreisung der Stadt Hanau erneut neue Gymnasialplätze von der Stadt Hanau abhängig zu machen. Daher freuen wir uns, dass es uns als FDP mit unserem Antrag gelungen ist die Thematik erneut in die Öffentlichkeit zu rücken“, erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP, Katja Lauterbach.

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„Die große Koalition aus SPD und CDU bleibt ihrem bisherigen Politikstil leider treu. Erneut werden für den Landkreis sehr wichtige Entscheidungen hinter den Kulissen im stillen Kämmerlein ausgehandelt; über die Köpfe der von den Bürgerinnen und Bürger gewählten Mitglieder des Kreistags hinweg. So umgehen SPD und CDU die parlamentarische Debatte und stehen einem möglichst von vielen verschiedenen Standpunkten durchdachtem Ergebnis im Weg.“